Ausgangssituation
Komplexe Produkte erfordern in allen Branchen der deutschen Wirtschaft eine Analytik des aktuellen Zustands über die gesamte Wertschöpfungskette. Die Automobilindustrie setzt z.B. auf analytische Qualitätssicherungsverfahren für innovative Materialien und Fertigungstechniken. Privatwirtschaftliche Ingenieurs- und Gutachterbüros im Bausektor benötigen Gutachtertätigkeiten für energieeffiziente Neubauprojekte oder ökologische Sanierung von Altbauten. Externe Dienstleister führen vor Ort Probenentnahmen durch und analysieren diese im eigenen Labor. Der zeitkritische Faktor sind die angebundenen Prozesse, die mit der Digitalisierung der umgebenden Prozesse, der Standardisierung der Vorgehensweisen und der zentralen Bereitstellung der Ergebnisse und Daten erhebliche Mehrwerte für alle Beteiligten bieten können. Zurzeit gibt es keine am Markt verfügbaren Smart-Service-Plattformen für die Verknüpfung von physischen Proben und Ergebnissen aus analytischen Verfahren.
Ziele
Das Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer digitalen Smart-Service-Plattform, die eine standardisierte und zentralisierte Bereitstellung von erzielten Ergebnissen und Daten aus analytischen Verfahren ermöglicht. Die Plattform soll eine Verknüpfung von physischen Proben und Ergebnissen aus analytischen Verfahren bieten und somit erhebliche Mehrwerte für alle Beteiligten erzielen. Zusätzlich wird durch einen Remote-Assistant die Probeentnahme unterstützt, sodass auch ungeübte Personen diese durchführen können.
Insbesondere soll sie kleinere Gutachterbüros unterstützen und ihnen leichter Zugang zu neuen Verfahren ermöglichen, damit sie auch neue Dienstleistungen anbieten können. Auch größere Analytiklabore haben Bedarf an einer spezifisch angepassten digitalen Unterstützungsplattform. Das Projekt strebt somit an, einen Beitrag zur Digitalisierung von Analyseprozessen in der Industrie und anderen Bereichen zu leisten und diese Prozesse effizienter und kostengünstiger zu gestalten.
VERNETZTES INFORMATIONSMANAGEMENT
In dem SmartAlyse System werden alle Informationen rund um den Prozess der Probeentnahme und -analyse an einem Ort vereint und kombiniert. Sowohl technische als auch administrative Informationen sind in einem System vernetzt und werden je nach Nutzer:in und Anwendung individuell aufbereitet.
DIGITALE DOKUMENTATION
Durch die Integration einer mobilen Anwendung wird eine zeit- und ortsunabhängige Dokumentation des gesamten Analyseprozesses ermöglicht. Diese Form der Digitalisierung ermöglicht ein verteiltes Arbeiten und erlaubt auch Kunden den asynchronen Zugriff auf Informationen über ihre Aufträge.
VERNETZUNG ÜBER DIE FERNE
Nicht nur der Abruf von Informationen über die Distanz ist relevant, auch die Unterstützung durch eine(n) Expert:in kann notwendig sein. Darum ist der Remote Assistant ein essenzieller Teil des SmartAlyse Systems. Hierdurch können sich Experten mittels AR-Headset oder Kamera von Smartphone oder Tablet live dazuschalten und bei einzelnen Prozessschritten unterstützen. Auch für den Kontakt zu den Kunden ist dieses Tool hilfreich und ermöglicht den Kunden einen vor-Ort Eindruck, ohne dass sie eine weite Reise zurücklegen müssen.
NIEDRIGSCHWELLIGER ZUGANG
Auf Grund der unterschiedlichen Stakeholder von SamrtAlyse gibt es verschiedene Möglichkeiten und Anwendungen, um mit dem System zu arbeiten. Die Techniker im Feld, die sich um die Dokumentation, Präparation und Entnahme der Proben kümmern, benötigen eine flexible und übersichtliche Anwendung für ein mobiles Endgerät. Die Kund:innen wiederum haben andere Bedürfnisse und können die für sie relevanten Informationen über eine einfach zugängliche Webanwendung in ihrem Browser aufrufen. So bekommt erhält jeder einen Zugang zu dem System, der seinen/ihren Bedürfnissen angepasst ist.
Das Projekt
SmartAlyse ist ein innovatives Forschungsprojekt im Rahmen des „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand“ (ZIM) mit einer Laufzeit von 2 Jahren. Die Entwicklung der digitalen Smart-Service-Plattform zur Überwachung und Koordination von analytischen Verfahren ermöglicht eine neue Form der Prozesskommunikation und reibungslosen Dokumentation von Analyseverfahren. Die neu entwickelte Anwendung baut auf bisheriger Forschung und Anwendungsentwicklung der einzelnen Partner auf und kombiniert diese, angereichert durch neue Komponenten, zu einem zukunftsfähigen Produkt. Zur Projektlaufzeit wird dieses in einem Feldversuch auf Helgoland am Beispiel der Materialforschung in Bezug auf Korrosion des Fraunhofer IFAM evaluiert und optimiert. Die dort widrigen Bedingungen an der Mole, unter Einfluss von Wind und Wetter, stellen die Anwendung und ihre Anwender vor besondere Herausforderungen. Gerade dieser Einsatz unter harten Bedingungen im Feld ist eine spannende Herausforderung, der sich das SmartAlyse Team gerne stellt!
Dieses Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.
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